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Wir befinden uns in einer sehr speziellen Zeit, in der Selbstverantwortung gefragt ist wie noch nie zuvor. Deshalb sollten wir über alles bestmöglich informiert sein. Wir stehen nicht allem Machtlos gegenüber. Meine Kolumne bietet sowohl das aktuelle Zeitgeschehen, als auch Themen die die Menschen zu sich selbst bringen sollen, um sich ihrer eigenen Verantwortung für ihr Leben bewusst zu werden.
Motto: „Das geht nicht gibt’s nicht“
Beruf: Lebensassistentin, Journalistin
Wien, am 29. Februar 2016
Wir leben in einer Gesellschaftsstruktur, wie sie ungesünder nicht sein kann. In einer Zeit, in der die Schere zwischen Reichtum und Armut immer mehr auseinander klafft, der Mittelstand verschwindet, und so immer mehr Arbeitnehmer von Konzernen oder Leiharbeitsfirmen abhängig sind. Wer seine Freiheit nicht ganz verlieren möchte, schlägt sich als Freiberufler durchs Leben. Dann gibt es noch die sehr dünne Oberschicht, aus der wiederum aufstrebende Jungunternehmer hervorgehen, deren Ziel das schnelle, große Geld ist. Einigen gelingt das auch. Aber egal in welche dieser gesellschaftlichen Schichten wir tiefer hineinblicken, die psychischen Probleme sind überall erkennbar. Innere Leere, Depression, Abhängigkeit, Panikattacken usw.
Warum ist das so? Es mag sicher von mehreren Faktoren abhängen, aber ein sehr triftiger Grund ist der Verlust der eigenen Persönlichkeit, des eigenen Charakters, das was jeden von uns individuell und besonders macht. Für die Politik, die Konzerne und die Leiharbeitsfirmen sind instrumentalisierte Menschen, die alle gleich funktionieren, die gleichen Ziele, Ideale, Ängste und Probleme haben, am leichtesten zu führen. In unserer Erfolgsgesellschaft gilt: Wenn du immer gut drauf bist, shoppen gehen kannst, und dich gut vermarkten kannst, indem du gefügig bist und gut funktionierst, dann bist du ein glücklicher Mensch. Jeder will natürlich dort hin. Es wird uns ja von den Medien, egal auf welchem Niveau, nichts anderes suggeriert. Wer feiert, shoppen geht, und immer gut drauf ist, der hat Spaß im Leben! Punkt! So ist das!
Es werden sogar sündhaft teure Seminare angeboten, in denen die, die das ewige gut drauf sein noch nicht gut genug beherrschen, dass unaufhörliche, bis zum Erbrechen das 100 prozentige Gute-Laune-Gefühl erlernen können. Denn alles davon abweichende ist krank. So wird es dargestellt. Und wer es dann noch immer nicht beherrscht oder sich diese Seminare nicht leisten kann, für den gibt’s dann die „Ichbinrundumglücklich-Pillen“ in x möglichen Variationen.
Es gibt kaum etwas, das dem westlichen Menschen so fehlt wie die Stille, kaum etwas, das ihm so schwer fällt, wie die Übung der Stille. Der Lärm hält uns in seinem Bann, der Lärm der Welt, aber mehr noch das innere Getön der uns bewegenden Sorgen, der unterdrückten Gefühle, Süchte und Sehnsüchte, vor allem aber das Stöhnen, das aus der Spannung zu unserem unbefreiten Wesen stammt.
Karlfried Graf Dürckheim
Aber macht immer glücklich sein denn überhaupt glücklich? Wieso sind wir mit soviel individuell verschiedenen Emotionen ausgestattet, wenn wir nur diese eine Leben dürfen? Melancholie zum Beispiel, ist in Wahrheit ein sehr schönes Gefühl. Man ist ganz bei sich, man denkt über sich und das Leben nach, man kommt zur Ruhe. Wut ist auch ein schönes Gefühl. Man spürt sich selbst, schluckt nicht alles hinunter, sagt, was einem nicht passt, fühlt sich nachher befreit. Keines dieser Gefühle sollte einen beherrschen. Aber diese von unserem Umfeld als krank oder negativ bezeichneten Gefühle haben durchaus ihre Berechtigung. Ist man immer nur „gut drauf“ dann bekommt man allein davon schon eine Depression, weil man es nicht mehr als Glück empfindet. Weil es keine Steigerung mehr gibt.
Wenn wir also eine Zeit lang nach dieser – um jeden Preis glücklich, strahlend und gut drauf Methode – funktionieren, passiert etwas. Wir wissen nicht mehr wer wir wirklich sind, was uns wirklich glücklich macht, welche Werte und Ziele wir selbst eigentlich haben, und empfinden plötzlich Leere. Woher diese kommt, wissen wir auch nicht, weil wir ja jahrelang unsere Seelenwünsche und somit uns selbst ignoriert haben. Etwas verändern trauen wir uns auch nicht, weil uns ja von klein auf gelehrt wird: „Wenn du nicht "normal" funktionierst, dann wirst du deine Rechnungen nicht mehr bezahlen können, es wird bergab gehen, usw.
So. Da sitzt man nun, gefangen in einem unfreien Leben und fragt nach dem Sinn. Aber natürlich nicht wirklich jemandem den man kennt. Denn sonst denkt derjenige noch man sei verrückt. Also kauft man sich Bücher über das ultimative Rezept zum lebenslangen, ununterbrochenen „Glücklichsein-Zustand“, geht zu einem Psychologen, nimmt Tabletten, oder macht sonst irgend etwas, um diesen Zustand des Hinterfragens abzustellen und weiter maßstabgetreu funktionieren zu können.
Was fehlt also in unserem Leben wirklich? Ein echter Freund, echte Liebe, eine echte Beziehung, ein echter Zusammenhalt, ein echtes Miteinander. All diese Dinge wurden nämlich in der „Erfolgsmenschenglücksgesellschaft“ ausgeklammert. Denn würden diese Werte gestärkt werden, würde man feststellen, dass es gar nicht sein kann, dass jemand, nur weil er, er selbst ist, plötzlich unter der Brücke wohnt, oder sonst wie kaputt geht. Ganz im Gegenteil. Wenn sich jeder Mensch wieder seiner Individualität bewusst ist und danach lebt, wird man feststellen, dass es kein Nachteil sondern ein riesiger Vorteil sein kann und es uns sehr viel weiter bringt. Denn dann hat man automatisch Sehnsucht nach den echten Werten, kann sich gegenseitig unterstützen, hat wieder echte Freude am Leben und kann wieder richtig lachen. Die Stress und Tiefphasen im Leben gehören dazu, um uns dahin zu bringen und uns die Hochphase wieder richtig genießen zu lassen.
Das ECHTE Glück hat viele Facetten.
© Sue Schenk, Inhaberin von spiritcoach.at und deinlebensassistent.com, Produktionsassistentin bei mediatech.com, Mediaberaterin Wellness-Magazin, Pr- Beraterin bei eurobuch.com, CAD Konstrukteurin, Redakteurin bei Von Mensch zu Mensch, GF bei schnellberaten.com, Energetikerin